Lebenszeichen

Lieber Kai,

Ich erinnere mich ganz dunkel, dass du schon mal in meinen Japanischunterlagen aufgetaucht bist. Das war vor einigen Jahren, als es darum ging, dass du Bilder magst und ruhig bist.

カイさんは静かで絵がすきな人です。
Kai ist eine ruhiger Mensch und mag Bilder.

So oder ähnlich ging der Satz damals.

Nun bist du zu meiner Erheiterung ein weiteres Mal Teil meiner Lernroutine. Wenn man nämlich mal ein paar hundert von diesen chinesischen Schriftzeichen in den Kopf bekommen soll, fängt man früher oder später zwangsläufig an, sich Eselsbrücken zu bauen.
Stein des Anstoßes ist folgendes Bild



Betrachtet man das gute Teil nach dem ersten „Oh Gott, so viele Linien“-Schock genauer, kann man drei Teile ausmachen: Das Zeichen, dass sich in der linken Hälfte über die gesamte Höhe erstreckt, hat die Bedeutung „Ecke“. Rechts oben finden wir „Schneiden“ und rechts unten „Kuh“. Die Gesamtbedeutung des Zeichens ist „Erklärung“ oder „Lösung“
Fragst du dich zu Recht: Wo bleibt Kai bei der ganzen Sache? Tja, „カイ“, also „Kai“ ist die Lesung des gesamten Zeichens, die ich derzeit lerne.

Daraus bastelt sich der kreative Japanisch-Lerner: „Kai, kannst du mir bitte mal erklären, warum die Kuh da vorne an der Ecke abgestochen wird?“ 😀

Und schon sitzt das Ding! Das menschliche Gehirn ist doch immer wieder faszinierend^^
Und ja, sowas mache ich hier einen guten Teil des Tages lang.

Re.

Hallihallo,

Wie den meisten von euch aufgefallen ist, war der Blog hier ziemlich lange stillgelegt. Das lag zunächst mal daran, dass irgendein Speicher vollgelaufen war und die Technik streikte und dann daran, dass die IT-Abteilung schwer beschäftigt mit dem Retten der restlichen Welt war. Seit letzter Woche geht alles wieder, aber da ich erst heute von meinem dreiwöchigen, ungeplanten Heimaturlaub wieder zurück bin, geht’s auch erst heute mal weiter.

Nach Hause zu kommen war schön, auch wenn der Anlass unschön war. Es ist erstaunlich, an was man sich in Japan so gewöhnt und dann zu Hause verwirrt ist. Die Dicke des Toilettenpapiers zum Beispiel 😀 Alle waren recht erleichtert, dass ich offensichtlich noch weiß, wie man deutsch redet (Ich hab ja den Blog zum frisch halten^^) und Messer und Gabel korrekt zu halten habe. Andererseits habe ich mich gestern schon wieder gefreut, als alle um mich herum so *nett* waren. Nicht, dass meine deutschen Mitmenschen mir irgendwie unfreundlich begegnet seien, aber wenn man mal längere Zeit in Japan war, dann ist die persönliche Nettigkeitsskala einfach nach oben etwas erweitert.

Während ich in Deutschland war, habe ich fleißig meine Vokabeln gelernt und erst gestern auf dem Flug fiel mir auf, dass etwas Grammatik vielleicht auch nicht geschadet hätte. Naja. Morgen geht die Schule wieder normal um 09:30 Uhr los und dann werden wir sehen, wie viel ich über die drei Wochen verdrängt habe.

Heute von mir an dieser Stelle also nur die Ansage, dass es hier bald auch mal wieder weiter geht. Ich wünsche euch eine schöne Woche. Wir lesen uns!

Claudia

Wir-grillen-durch-Verein

Liebe Saccho,

Am Sonntag war ich in Itoshima!!!! Da habe ich zum ersten mal in meinem Leben Austern (さき) gegessen. Es war sehr lecker und sehr lustig, denn ich bin meiner ganzen Gastfamilie und einer befreundeten Familie gefahren, sodass jede Menge los war.
So sah das Gelage aus:

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Ich kann immer noch nicht glauben, dass ich Anfang Januar (!) nur umgeben von einem großen Zelt direkt am Hafen grillen war und mir nicht kalt war! Ich weiß nicht, ob Kronen die Werbekampagne immer noch macht, aber irgendwann musste ich unwillkürlich an den Slogan mit dem „Wir-grillen-durch-Verein“ denken. Nach dem Grillen (Es gab mehr als nur Austern: Onigiri, Inari, Paprika, Hähnchen, Wagyu-Rind, Zwiebeln, und und und) musste ich erstmal einen Verdauungsspaziergang machen, denn ich war sooo vollgefuttert und das Wetter war so schön. Weil man am anderen Ende des Hafens einen rot-leuchtenden Turm sehen konnte, wollte ich die Hafenmauer entlang dorthin laufen. Ich dachte, der Turm sei vielleicht frisch gestrichen, weil er so geleuchtet hat, aber als ich ankam, habe ich gesehen, dass es gar keine gestrichene Farbe war:

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Das hat mich überrascht!

Auf dem Weg zum Turm bin ich an vielen Leuten vorbei gekommen, die geangelt haben. Einige haben mich gegrüßt und waren überrascht als ich zurück gegrüßt habe – Ich hatte den Eindruck, dass ich dort als Ausländerin sehr aufgefallen bin, aber ich fand es eher interessant als störend. Es war ein herrlich-sonniger Tag und die japanische Landschaft außerhalb der Stadt begeistert mich immer wieder!

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Anschließend sind wir noch zu einem Bauernmarkt gefahren, wo es leckeres Eis und gezuckerte Sojabohnen gab. Die Sojabohnen habe ich heute in der Schule angeboten, die meisten meiner Mitschüler waren ziemlich neugierig darauf, aber der Geschmack ist ungewöhnlich 😀 Deswegen habe ich noch etwas übrig. Ich mag sie aber sehr gerne^^
Alles in allem war es ein sehr schöner Sonntagsausflug. Und gegrillte Austern finde ich ziemlich lecker :]

Antwort

Liebe Maike,

Entgegen deiner Vermutung kommt deine E-Mail zum perfekten Zeitpunkt. Von Düsseldorf nach Sapporo zu kommen, dauert dann halt doch 16 Stunden und da meine Gastfamilie wie immer auch heute schwer beschäftigt ist, hat meine Gastmama mich sehr früh zum Flughafen nach Fukuoka gebracht. Summa summarum resultiert das nun in mehr als zwei Stunden Wartezeit hier in Fukuoka und dann nochmal vier Stunden in Sapporo/Shin-Chitose.
Während ich gerade die erste Stunde in Fukuoka mit Einchecken, Bummeln und Eiscreme verbracht habe, habe ich unter anderem deine Mail gelesen und mir gedacht, dass heute doch eine gute Gelegenheit wäre, hier mal wieder zu schreiben. Da du mit deinem dezenten Hinweis auf die Zeit, die seit dem letzten Eintrag vergangen ist, natürlich auch völlig recht hast, stehe ich nun also in der Internetecke und tippe. Ich hoffe es ist dir recht, wenn ich deine Mail nun sozusagen in Teilen „öffentlich“ beantworte, denn ich denke, dass viele von deinen Fragen auch für den Rest der hier lesenden Welt interessant sein wird.

+ Durchsage an alle +
Ich weise darauf hin, dass dies ein langer Blogeintrag ist. Maike hat mich mit ihrer Mail so sehr motiviert und sie kam zu so einem günstigen Zeitpunkt hier in meinem Warteloch am 福岡空港, dass ich mal wieder in eine förmliche Schreibwut verfallen bin. Nehmt euch also ein leckeres Heißgetränk und etwas Zeit zur Hand, bevor ihr weiterlest^^
+Durchsage Ende +

Die Frage nach der Adventszeit in Japan scheint ja viele Leser zu beschäftigen. Ich denke die wichtigsten Punkte, die im Vergleich zu Deutschland so auffallen, sind folgende:
Die Weihnachtsmusik überall. Egal ob im Supermarkt Anfang November oder jetzt hier in den Restaurants am Flughafen. Überall werden Weihnachtslieder gespielt. In der Regel Instrumentalversionen von englischsprachig verfügbaren Klassikern: „Hark, the Herald Angels Sing“, „Engel haben Himmelslieder“, „We wish you a merry Christmas“, „Sleigh Ride“ sind so die, die mir jetzt am ehesten einfallen. Für mich persönlich steht die fast allgegenwärtige Musik im Kontrast zu der Wichtigkeit des Festes. Obwohl die Innenstädte beleuchtet sind, viele Läden Weihnachtsdeko inkl. Baum aufstellen (Ich hab grad wieder erst einen unten in der Empfangshalle am ANA-Schalter gesehen!) und alles „Weihnachten“ ruft, ist das Fest an sich dann völlig unbedeutend. Ein Tag wie jeder andere. Am 23.12. ist hier in Japan Feiertag, denn es ist der Geburtstag des Kaisers, aber das ist dann bis Neujahr auch alles. Weder Heiligabend noch Weihnachten sind irgendwie geschützt/wichtig/besonders. Die meisten Leute gehen zu KFC an Heiligabend. Kein Mensch weiß, woher dieser „Brauch“ kommt, aber ich bin gespannt, ob wir das am 24. beobachten können. Bei einem Anteil von 2% Christen oder so im Land, macht es natürlich Sinn, dass Weihnachten selbst nicht „gefeiert“ wird, aber komisch ist es für mich trotzdem. Ich habe das Gefühl, dass hier alle also auf den Dekoaspekt von Weihnachten steil gehen. Das ist für mich doch immer wieder schwierig hintereinander zu bekommen. Ein Kaufhaus im Bahnhof Hakata hat dieses Jahr eine Weihnachtswerbekampagne mit einem Roboter im Weihnachtsfrau-Kostüm mit dem Slogan „Ultimate X-Mas“…. Mir sind die Hintergründe vollkommen klar, aber der Advent ist für mich eben die Zeit vor Weihnachten, die klimatisch auf diese 2 ½ Tage Familie und sonst nichts hinarbeiten. In Deutschland stirbt da ja alles aus. Ich bin gespannt, wie Andreas und ich das wahrnehmen werden. Insbesondere im Vergleich mit dem Neujahrsfest, dass ja hier eher den Familienfeier-des-Jahres-Zuschlag bekommt.

Leuchten tun japanische Innenstädte übrigens immer – zur Adventszeit wird es nur noch ein bisschen mehr^^

Eine weitere Fragen zielt auf die Schule ab: Mein erstes Drittel ist vorbei!! Oh mein Gott!! Es ist so krass. Als ich am Freitag nach der Manga-Klasse nach Hause gefahren bin, fühlte sich alles nach normalem Wochenende an, aber de facto hat meine Klasse sich aufgelöst, da meine beiden Mitschülerinnen der letzten drei Wochen nun wieder in ihre Heimatländer geflogen sind und ich ja erstmal im Urlaub bin. Im neuen Jahr geht’s dann also komplett neu los.
Mal zu den technischen Daten: Bei GenkiJACS wird für die Grundstufe mit „Genki – An integrated course for Japanese“ gearbeitet. Ich wurde im Oktober im ersten der beiden Bücher in Kapitel 11 eingestuft. Insgesamt sind es 23 Kapitel und wir sind jetzt in Kapitel 21. Allerdings haben wir auch zwei Kapitel übersprungen, die erst hinterher kommen. Wir haben also neun Kapitel in zehn Wochen absolviert. Kanji sollte ich jetzt ca. 250 beherrschen, was aber noch nicht ganz der Wahrheit entspricht. Im Schnitt machen wir hier 16 Kanji pro Woche, sind also etwas langsamer als ihr an der Uni :]
Zur Zeit sieht es also so aus, dass ich Anfang/Mitte Feburar mit der Grundstufe abschließen werde und dann in die Mittelstufe komme. Dann werde ich auch anfangen, Extrastunden für die Testvorbereitung im Sommer zu absolvieren. Da kommen dann auch wie bei dir ein Mal pro Woche Aufsätze, die ich schreiben muss und die dann korrigiert werden. Ich denke, das ist sehr wichtig, bisher machen wir das leider noch gar nicht. Wenn ich mir die Ambitionen einiger Mitschüler ansehe, kann ich das auch durchaus nachvollziehen. Ich allerdings freue mich schon sehr darauf, auch wenn du mich noch genug schimpfen und fluchen hören wirst, wenn es erstmal so weit ist…
Ich selbst kann meine Fortschritte schlecht einschätzen. Ich weiß, dass ich viele neue Formen und Grammatiken gelernt habe, gefühlt übernehme ich aber nur einen Bruchteil davon in meine tägliche Kommunikation. Auch deswegen hoffe ich auf die Texte bald. Am Freitag hat mir ein japanischer Freund, den ich seit drei oder vier Wochen nicht mehr gesehen hatte, aber gesagt, dass sich meine Aussprache und Grammatik merklich verbessert hat, seit er mich zuletzt gesehen hatte. Darüber habe mich natürlich entsprechend gefreut 😀 Ich habe meine Lehrbücher natürlich mitgenommen und habe fest geplant ein oder zwei Tage auch einfach mal dafür zu nutzen, in Ruhe zu lernen, Stoff zu wiederholen und zusammen zu fassen. Wenn man sich da einmal dransetzt, dauert es ja dann in der Regel doch nicht so lange, wie man vorher befürchtet. Für das neue Jahr möchte ich dann unbedingt schauen, ob ich nicht doch nochmal einen festen Sprachtandempartner ausfindig machen kann. Ich habe schon mehrere Leute getroffen, die Deutsch lernen, aber die Anbahnung eines festen, regelmäßigen Treffens ist dann doch irgendwie schwierig.

Deine letzten Fragen beziehen sich auf Andreas und meine Reise hier in Japan. Bisher haben sich schon einige Ideen angesammelt. Da Andreas und ich nicht so die wilden Sightseer sind, gibt’s nicht so viele Ausflugziele wo wir hinwollen und es wird sich sicher auch einiges spontan entscheiden. Angepasst wie ich zum Teil auch schon bin an die lokalen Gepflogenheiten, habe ich vor allem Speisen, die ich gemeinsam mit ihm Essen möchte, nachgedacht. Ich habe gelesen, gehört und auch schon selber gemerkt, dass das sehr typisch für Inlandsreisende Japaner ist: Die Planen ihren Aufenthalt nach den Speisen, die sie essen wollen. In der Regel hat jede Region in Japan eine Handvoll Dinge für die sie berühmt ist: Fukuoka ist unter anderem bekannt für die Hakata-Seide, Hakata-Ramen, Erdbeeren und so lustiges Fleischspieße, deren Namen ich nicht kenne. In Hokkaido sind Shio-Butter-Ramen und Dschingis Kahn ganz große Favoriten. Beide Gerichte haben sicherlich auch damit zu tun, dass Hokkaido innerhalb Japans die Region mit der meisten Viehhaltung und Milchwirtschaft ist: Es gibt viel Butter (Butter-Ramen) und Schafe (Dschingis Kahn ist eine Art gebratenes Lammfleisch – ich werde berichten :)). Aber natürlich gibt es auch bekannte Fischsorten und wasweißdennichalles.
Außerdem möchte ich Udon, Soba, Takoyaki, Yakiniku, Shabu-shabu, Nabe, Sushi und noch ganz viele andere Sachen essen^^ Yummy!! In diesem Zusammenhang mal eine ganz dringende Bitte an alle Leser hier: Wenn ich wieder in Deutschland bin, und einen von euch Frage, ob er oder sie Lust hat, japanisch Essen zu gehen, werde ich mich nicht für meine Reaktion auf den Satz „Ach ne du, lass mal, roher Fisch ist nicht so meins.“ verantwortlich machen lassen…. Japanisches Essen hat sooooo viele Facetten, roher Fisch ist da der geringste Teil – ok? Ok. Danke.
Zurück zum Ferienprogramm: An Sehenswürdigkeiten habe ich bisher nur das Biermuseum in Sapporo, Onsen und mindestens ein Ainu-Dorf auf dem Plan. Andreas und ich werden sicherlich nochmal in Ruhe gemeinsam den Reiseführer wälzen.
Da wir in Sapporo in einer eigenen kleinen Ferienwohnung wohnen, habe ich mir von meiner お母さん (Okaasan – Gastmama) erklären lassen, wie ich Reis und Miso-Suppe koche. Das sind die wichtigsten Bestandteile eines japanischen Frühstücks :] Und ich habe auch schon gemerkt, dass ich mich schnell an den Reis gewöhnt habe. Wenn ich morgens aufstehe, möchte mein Magen in der Regel als erstes Mal eine Schüssel ご飯 (Gohan), sonst läuft gar nichts. お母さん hat heute morgen auch erstmal wieder den Vogel abgeschossen, was Nettigkeit und Niedlichkeit angeht. Mamas sind irgendwie doch überall auf der Welt gleich. Während in Deutschland Brot und Salz zum Einzug geschenkt werden, damit diese beiden wichtigsten Dinge niemals ausgehen, hat meine お母さん nach der Erklärung drei große Beutel voll rohen Reis in meinen Koffer gepackt!!!! Sie sind riesig! Und für zwei Wochen Verzehr für zwei Personen ausgelegt! Mir sind fast die Augen rausgefallen, als sie damit ankam. Sie meinte, Reis sei so schrecklich teuer, von dem Geld sollten wir lieber lecker Essen gehen. Vielleicht hat es auch damit zu tun, dass ich für die drei Wochen trotzdem noch Miete bezahle, denn ich hab ja immer noch Sachen im Zimmer. Auf jeden Fall war es meganiedlich und lieb! Der Typ am Gepäckscan hat glaube ich auch nicht schlecht gestaunt….
Generell muss ich hier einfach nochmal erzählen wie unglaublich toll und lieb meine Gastfamilie ist. Okaasan arbeitet als Arztassistentin und Otoosan als Altenpfleger. Soviel habe ich mittlerweile an gesicherten Informationen. Mit ihren drei Kindern, davon jedes in einer Schulstufe und Otoosan im Schichtdienst ist eigentlich immer was los. Meine Okaasan ist darüber hinaus, wie ich gestern rausgefunden habe, zertifizierte Lehrerin für Teezeremonien, Ikebana und (Das war der allergrößte Knülller!!) für japanische Gebärdensprache!!!!!!!!! Für nächstes Jahr hat sie mir nun versprochen, dass wir mal gemeinsam eine Teezeremonie machen und über die Nummer mit der Gebärdensprache haben wir uns natürlich ziemlich lange unterhalten. Ich konnte ihr noch einige interessante Dinge aus der deutschen Gebärdensprache erzählen und kann jetzt in japanischer Gebärdensprache sagen „Mein Name ist Claudia“ und „Fukuoka“ – Obwohl ich wahrscheinlich ein paar Probleme mit dem Alphabet bekomme, denn das ist prinzipiell dann doch anders. Zum Flughafen haben sie mich dann heute auch noch überraschend gebracht und ich glaube die Kinder haben so ganz langsam verstanden, dass sie mit mir auch gerne Englisch üben können. Mal schauen, was das neue Jahr da so bringt. In jedem Fall bin ich nach zehn Wochen (!) überzeugt, mit meine Gastfamilie den totalen Glücksgriff gemacht zu haben :] Ich fühle mich sehr heimisch dort.

So. Mein Boarding fängt gleich an und das war jetzt nur die Antwort auf deine eine Mail. Ich hoffe, dass ich in Sapporo auch ein bisschen Zeit finde, um abzuschalten und vielleicht mal durch die vielen Bilder zu schauen, die sich angesammelt haben auf meinem Handy und die ich oft mit einer ganz bestimmten Person zu Hause im Hinterkopf geschossen habe. Dementsprechend drängen diese Bilder an die Öffentlichkeit. Sie wollen gesehen werden!
Themen sind unter anderem: Japanische Burgen, Rainbow Pride Parade Fukuoka, Kanada in Fukuoka, interessante Einkaufsfunde, Lichterfestivals, Erbauung großer Holzbuddhas, japanische Gärten, Socken, Hochzeitsgeschenke, Lacrosse, Wolle, Gummibärchen, Türen und Dampfnudeln. Gibt es Präferenzen im werten Publikum?

Liebe Grüße vom 福岡空港

Claudia

P.S.: Das mit dem Skypen letzte Woche tut mir total Leid >.< Andreas und ich haben uns vorgenommen, dass es ein nächstes Mal geben wird und das nächstes Mal besser wird :] やくそく!

Feiertag: Tag der Kultur

Feiertage begehen die Japaner wie bereits an anderer Stelle erwähnt viel und gerne. Klangvolle Namen sind dabei Standard: Am 3. November war der „Tag der Kultur“. Die Schule hat aufgrund des Unterrichtsausfalls auch wieder einen Ausflug organisiert: Stadtfest in Karatsu.

Bei diesem Ausflug ist einiges zusammen gekommen, was den Großteil der Schülerschaft dann doch verstimmt hat: Der Guide kam eine halbe Stunde zu spät, hatte offensichtlich keine Ahnung von der Route und dem Zeitplan geschweigedenn Erfahrung im Führen von Gruppen. Statt von seinen beiden Helferinnen Gebrauch zu machen und uns in Kleingruppen aufzuteilen, hat er lieber versucht 30 Leute am Stück über das Fest zu ziehen. Funktioniert natürlich bei so einer großen Gruppe nicht, ständig mussten wir warten, hatten Leute verloren oder sonst irgendwas. Als sich dann herausstellte, dass das kostenlose Mittagessen aus 500Yen zur freien Verfügung bestand, was auf so einem Fest nicht einmal ein ganzer Spieß ist, haben sich einige Schüler schlichtweg entnervt abgesetzt.

Die Geduld meiner und anderer Personen wurde mit fachkundigen Erklärungen von Hashimoto-san belohnt, der uns erläutert hat, welche Bedeutungen diese bunten Festumzugswägen eigentlich haben, die da durch die Gegend geschoben werden. Es ist nämlich so, dass jeder Stadtteil seinen eigenen Wagen baut. Aus Papier, Wasser und Lackfarbe. Die Symbole stehen dabei natürlich wahlweise für den Wohlstand, die Schönheit, das Glück der Gegend.

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Der Fisch im zweiten Bild Mitte rechts ist wohl besonders bei Kindern beliebt und soll Glück bringen. Ich habe mehrere kleine Kinder mit Mützen in dieser Fischform gesehen. Mit Flossen und allem. Meganiedlich 😀

Zum Schluss noch ein Eindruck von der langen Straße, die zum Schrein führt. An diesem schmalen Weg entlang reihen sich Fressbuden und Souvenirläden; das Ganze ist durchaus mit einer Kirmes in Deutschland vergleichbar :] Nachdem wir uns zurück zum Bahnhof gekämpft haben, gabs abends dann u.a. noch Rakugo. Alles in allem ein interessanter wenn auch streckenweise anstrengender weil unorganisierter Tag.

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Standardschulwoche

Liebe zukünftige GenkiJACS-Schülerin,

Mal wieder was zum Thema Schule.
Nachdem ich heute mal wieder einen kleinen Test über die Grammatik der letzten drei Wochen hatte, läuft es in der Schule mitterweile recht ruhig und routiniert ab. Fünf Wochen sind dann doch so langsam mal genug, um das didaktische Konzept, nach dem gearbeitet wird, zu verstehen und den Ablauf ein wenig voraussehen zu können. Die Anzahl der in kurzer Zeit gelernten Wörter und Zeichen in meinem Kopf häuft sich – mittlerweile mache ich mir eher Gedanken darum, wie ich das alles in mein Langzeitgedächtnis bekomme.
Durch die Routine den Vormittag über bleibt natürlich mehr Zeit am Nachmittag, um Dinge zu tun. Vorzugsweise mit meinen lieben Mitschülern, gerne mit leckerem Essen involviert. Damit ihr einen etwas besseren Eindruck von den Aktivitäten bekommt, die von der Schule selbst angeboten werden, gibt es heute also einen kleinen Überblick:

Mittwoch: Language Exchange mit dem Journeys English Studio
Journeys ist eine Sprachschule, die Englischunterricht für Japaner bietet und die Räumlichkeiten unserer Japanischschule nutzt. Das gibt den Schülern beider Institutionen die Möglichkeit, sich kennen zu lernen, auszutauschen und natürlich die neuen Sprachkenntnisse zu nutzen. Manchmal geben die Betreuer bestimmt thematische Anreize oder es gibt zum Beispiel sehr lustige Kartenspiele, mit denen man Englisch üben kann, während man MauMau spielt. Ich habe dort schon viele nette Leute kennen gelernt und schon einen Besuch im Izakaya (Einer Art gehobener Kneipe) abgestaubt. Man kann also Kontakte knüpfen, an die man sonst so nicht drankäme. Oder Japanern erklären, wie das deutsche Adresssystem funktioniert. Definitiv hoher Spaßfaktor :]
Ein ähnlich aufgebautes Angebot gibt es nochmal am Samstagnachmittag. Bisher habe ich das noch nicht in Anspruch genommen, aber von dem, was mit andere Mitschüler so erzählt haben, macht es da genauso viel Spaß wie mittwochs.

Donnerstag: Movies!
Donnerstag um 16:00 Uhr wird das Licht in der Lounge gedämpft, Popcorn in der Mikrowelle aufgepoppt (Achtung! Ausschließlich salzig…) und ein japanischer Film gezeigt. Zum Glück für alle beteiligten mit englischen Untertiteln. Bisher hatten wir zwei SEHR schräge Filme über einen Anzug, der Menschen gutaussehend macht und einen Popsänger, der aus Versehen Frontmann einer Metal-Band wird, dann einen Film aus der Lupin III.-Reihe (Anime) und letzte und diese Woche ist die Live-Action-Verfilmung des Mangas „Death Note“ dran. Es geht also ziemlich quer Beet. Seit drei Wochen weiß ich auch, dass ab 19:00 Uhr dann das oben bereits vorgestellte Englischstudio Journeys einen Film anbietet: Englisch mit englischen Untertiteln. Bisher habe ich „Beetlejuice“ und „V wie Vendetta“ (letzteres am 5. November) miterlebt, morgen gibt es „Ich, einfach unverbesserlich“. Da die letzten beiden Filme für die japanischen Kollegen doch etwas schräg/schwer zu verstehen waren, bin ich gespannt, wie die Reaktionen auf die leichte Kost in dieser Woche sind.

Freitag: Party!
Etwa alle zwei Wochen wird ein Restaurantbesuch organisiert, der Genki-Schüler und Japaner zusammenbringt. Dabei kann leckeres japanisches Essen essen und nette Leute kennen lernen. Eine ideale Mischung also. Die Party von letztem Freitag hat dazu geführt, dass ich an diesem Dienstag endlich mal wieder Backen konnte. Fotos und Eindrücke davon dann in einem späteren Eintrag :] Der Besuch der Parties ist zwar kostenpflichtig, da die Restaurants das ja nicht für umsonst machen, aber die Teilnahme lohnt sich in jedem Fall!

Mittwoch oder Freitag: Conversational Japanese with Manga
Ein Universitätsstudent aus Fukuoka organisiert diese einstündige Veranstaltungen einmal pro Woche dann, wenn sein Stundenplan es zulässt. Zwischen drei und sechs japanische Uni-Studenten lesen zusammen mit drei bis zehn Genki-Schülern Auszüge aus verschiedensten Manga. Der Sinn der Sache besteht vordergründig darin, die weniger formellen Sprachstile besser kennen zu lernen, da diese in Manga wesentlich häufiger und umfangreicher genutzt werden, als in unserem Lehrbuch. Bisher haben wir Slam Dunk, Attack on Titan und Death Note in Auszügen gelesen. Der Vorteil für mich ist, dass ich mal wieder Ideen bekomme, was für Manga in lesen könnte ;] Außerdem macht es ziemlich viel Spaß sich erklären zu lassen, warum das Zittern einer Person im japanischen mit „Puro puro“ umschrieben wird.

Montag, Dienstag, Sonntag: ???
Das Angebot der Aktivitäten in der Schule ist ehrlich gesagt so umfangreich, dass man an den anderen Tagen auch einfach mal froh ist, früher nach Hause zu gehen, mit der Gastfamilie was machen zu können oder eigene Ideen für Aktivitäten mit Mitschülern umzusetzen. In jedem Fall kann ich nur sagen: Wem hier langweilig wird, dem kann ich auch nicht mehr helfen ;]

Die Schulwoche

Liebe Mama,

Wie gewünscht hier ein Bericht über meinen Schulalltag diese Woche:
Die Unterrichtsstruktur hat sich für mich bisher nicht verändert, ich habe jeden Tag vormittags Unterricht. Auch die Unterrichtsform ist gleich geblieben, sodass ich weiter fleißig neue Grammatik lerne und sprechen übe. Ich merke, wie sich die neu erlernte Grammatik tatsächlich in meinen Sprachgebrauch schleicht. In Deutschland war es oft so, dass ich die neue Grammatik zwar verstanden hatte, sie sich aber dadurch, dass die Anwendungsmöglichkeiten so gering waren, nicht richtig festsetzen konnten. Wenn ich mich aber beim Abendessen oder einer Austauschveranstaltung mit Japanern unterhalte und das jeden Tag, dann sind die Möglichkeiten zur Nutzung natürlich viel eher vorhanden. Das fühlt sich sehr gut an. Auch meine Sorge, dass NUR japanisch lernen, 5 Tage in der Woche zu eintönig werden könnte, bestätigt sich bisher nicht.
Eine Besonderheit in der Schule gab es diese Woche dann doch noch: Ich die erste Hälfte der Grundstufe abgeschlossen. Mit einem „großen“ Test am Mittwochnachmittag. Der Teil zum Hörverstehen war sehr schwer, denn alle Dialoge wurden nur einmal abgespielt. Wenn man dann mal ein Wort nicht direkt verstanden hatte oder kannte und 5 Sekunden nachdenken musste, war der Rest des Dialogs schon vorbei und man hatte die entscheidenden Satzteile nicht mitbekommen. Das war anstrengend, aber der schriftliche und mündliche Teil dagegen war gut. Bestanden habe ich auch und zur Belohnung gab es etwas ganz tolles: Ein neues Buch!

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Jippieh :] Es ist der zweite Teil der Reihe, mit dem hier halt gearbeitet wird und bis Mitte/Ende Januar werde ich damit beschäftigt sein, alles zu lernen, was da so drin steht. Wenn ich das geschafft habe, fängt der Teil an, der mich unmittelbar auf die Prüfung im Juli vorbereitet.

Ich hab diese Woche außerdem wieder fleißig an Austauschprogrammen mit englischlernenden Japanern teilgenommen und festgestellt, dass ich mir was für das Mittagessen überlegen muss. Die Mittagspause ist jeden Tag von 11:15 Uhr bis 12:10 Uhr, was für mich ziemlich früh ist. Da ich in der Regel erst um 7:30 Uhr gefrühstückt habe, bin ich dann nicht besonders hungrig. Ich habe also diese Woche mal ausprobiert, wie ich klarkomme, wenn ich mir dann nur ein Stück Obst und ein kleines Brötchen oder etwas ähnliches mitnehme. Das klappt viel besser. Im Zweifel reicht das dann bis zum reichhaltigen Abendessen mit meiner Gastfamilie oder irgendwo in der Stadt. Also muss ich jetzt mal gucken, dass ich immer etwas mitnehmen kann, denn in der Stadt ist es etwas schwierig mal eben frisches Obst aufzutreiben bzw. wenn’s dann was gibt ist es TEUER! Zum Thema Essen auch noch der Hinweis, dass ich die Pfannenpizza bisher nicht ausprobiert habe. Ich habe zwar mit meiner Gastfamilie abgesprochen, dass ich auch mal kochen darf, wenn ich möchte, aber bisher fehlte mir dazu schlichtweg die Zeit^^

Wie du liest, bin ich weiter gut beschäftigt, fidel und gesund.

Liebe Grüße

Claudia

Erste Entzugserscheinungen

Liebster aller Männer,

Gestern hatte zum ersten Mal ernste Entzugserscheinungen. Nachdem ich den dritten Tag in Folge die gleiche Suppe/gekochter-Reis-Mischung zum Frühstück hatte, brauchte ich endgültig BROT. Es war ein bisschen zombiemäßig. Glücklicherweise hat eine meiner Mitschülerin, die schon einige Zeit hier ist, mir just den Tag davor eine Bäckerei im Bahnhofsgebäude empfohlen. Und tatsächlich, dort gibt es „Meisterbaguette“. Das heißt so. Auf Deutsch! Und es hat eine KRUSTE!! Ja, das ist was besonderes^^ Es war sehr gut und hat auch bei anderen (auch nicht-deutschen) Schülern schwere Begeisterung ausgelöst. Krise abgewendet – Große Glückseligkeit :]
Meine Familie hat im übrigen wirklich keinen Ofen. Ich kann also weder Brot backen, noch Kekse, noch Kuchen, noch IRGENDWAS. Ich denke, ich werde mich zu gegebener Zeit mal auf die Suche nach einem Rezept für Pfannenpizza machen. Ich hab auch noch keine Ahnung, ob ich hier an Hefe komme…
Mein Unterricht schreitet voran und ich finde mich so langsam in den Rhythmus ein. Es gibt jeden Tag ein oder zwei kurze Tests: 10 Vokabeln werden jeden Tag abgefragt, heute kam z.B. noch ein Grammatiktest dazu. Wir mussten für alle Wortarten die normale Form und Verneinung in Präsens und Vergangenheit angeben. Außerdem teilt sich jeder Tag in zwei Blocks: Es gibt die „4S“-Stunden, in denen die vier Fertigkeiten Schreiben, Lesen, Sprechen und Hören („4 Skills“, daher der Name) mit verschiedenen Übungen geschult werden. Daneben gibt es „G“ wie „Grammatik“. In diesen Blocks werden ein bis zwei neue grammatische Konstruktionen eingeführt, die dann im 4S-Block wiederholt, genutzt und vertieft werden. Oft kommen wir in unserer kleinen 3-Mann-Klasse auch ein bisschen vom Thema ab und reden über alles mögliche. Meistens in japanisch, manchmal müssen wir auf Englisch ausweichen. Da wir eine englische Muttersprachlerin haben, passiert das öfter als unseren Lehrern lieb sein kann.
Von denen haben wir normalerweise nur einen pro Tag. Dafür aber jeden Tag ein anderer. Meistens. Naja, wir bekommen auch jede Woche einen neuen Stundenplan für die kommende Woche. Also kann es sein, dass ich diese Woche immer vormittags hatte aber nächste Woche auch mal Nachmittagsunterricht und dann bei völlig anderen Lehrern. Bevor ich wieder nach Hause fahre, kenne ich wahrscheinlich jeden einzelnen hier xD
Wenn alles gut geht, fange ich übernächste Woche mit dem zweiten Buch von „Genki“ an. Dann dauert es ca. drei Monate, bis wir das durchhaben und dann fängt der Level an, auf dem ich später den Test ablegen will. Meine Motivation ist ungebrochen, gestern habe ich eine Extraklasse „Japanisch lernen mit Manga“ besucht und heute Abend gibt es einen Film. Eine Komödie, in der ein Mann durch einen Anzug plötzlich megagutaussehend wird. Mal schauen, ob ich die ganzen Klischees überlebe. Ich werde berichten 😀
Hast du dich schon für einen Japanischkurs angemeldet^^?

Oh, der Film fängt an!

Ich hoffe dein Kuchen hat allen auf der Arbeit geschmeckt!!

Deine Claudia

Der ERSTE Tag.

Liebe Mama,

Meine Einschulung ist gut gelaufen, ich habe mich mit den anderen Kindern gut verstanden und keine Prügeleien angefangen. Die Lehrer sind alle nett und in der Schulmensa… Ach ne, die gibt’s ja nicht.
Also mal im Ernst: Der erste Tag war total toll – すごくよかったね! Nachdem ich mit den unglaublich pünktlichen Zügen schön früh da war, gab’s ein Anfangsinterview, in dem mit mitgeteilt wurde, in welche Klasse ich komme. Nach einem Einführungsvideo zu den Themen wer, was, wann, wo und warum, hatte ich den ersten Unterricht. Ich bin tiefer eingestuft worden, als ich mir erhofft hatte, aber da wir vorher mit einem anderen Buch gelernt haben als hier und meine alte Japanischlehrerin nicht gerade für ihre gute Organisation bekannt war, wohl zutreffend. Der Unterricht heute hat viel Spaß gemacht (und das waren die Grammatikstunden!!) und da wir in unserer Klasse nur zu dritt sind auch sehr lehrreich und entspannt. Außerdem habe ich ein neues Buch bekommen – Freude *neues Buch knuddl*!
Abgesehen vom Unterricht gab es noch eine etwas wirre Stadtteilführung und ich hatte noch jede Menge organisatorisches zu erledigen. Unter anderem habe ich herausgefunden, dass ich relativ unkompliziert doch einen Ausflug nach Korea machen kann. Ich muss nur darauf achten, vorher ein bestimmtes Formular auszufüllen, dann ist das trotz meines Single-Entry-Visums möglich. Cool oder? Ich kann zwar kein Wort Koreanisch und weiß nicht, was es in Pusan so gibt, aber schaden kann’s ja nicht und mit der Fähre sind das wohl nur zwei Stunden.
Nach dem Unterricht habe ich noch ein wenig im Foyer gesessen und Vokabeln abgeschrieben, die wir in dieser Woche durchnehmen werden. Da werde ich gleich mal weiter machen.
In der Einführung haben wir auch jede Menge über die Zusatzangebote gelernt. Es gibt jede Woche Austauschtreffen mit japanischen Studenten (mittwochs), einen Filmabend (donnerstags) und ein gemeinsames Essen mit japanischen Studenten (freitags). Da diesen Samstag ein Feiertag ist, gibt es am Sonntag außerdem einen Ausflug zu einem nahegelegenen Festival, weil wir Montag frei haben, wenn ich das richtig verstanden habe. Liegt ein Feiertag in Japan an einem Wochenendtag, wird nämlich einfach der darauf folgende Montag frei (für alle, Angestellte, Schüler etc.; der Feiertag wird einfach „nachverlegt“, sodass alle was davon haben^^) und für freie Tage bietet die Schule dann immer kostenlose Ausflüge als Ersatz für den Unterricht an.
Hatte irgendjemand noch Angst, dass mit langweilig wird? Vielleicht kann ich zum Festival meinen Yukata austragen, dann hat es sich wenigstens schonmal gelohnt, den mitzuschleppen. Bei den Handtüchern ist das nämlich nicht der Fall…. Die bekomme ich von meiner Gastfamilie gestellt, obwohl die Schule ausdrücklich geschrieben hat, dass ich sie mitnehmen MUSS! Ich weiß, ich weiß, mein Mann hat’s mir gesagt, aber naja. /Ende der Abteilung „Jammern auf hohem Niveau“/
Leider habe ich heute keine Fotos gemacht, aber ich habe Glück, denn die Schule selbst hat unter diesem Link gaaaanz viele Fotos von seinen Räumlichkeiten online gestellt.
Wie du liest, läuft es weiter gut, ereignisreich und spannend.

Liebe Grüße,

Deine Claudia

P.S.: Wer weiß an welche Szene aus welchem Disneyfilm ich bei der Überschrift dieses Briefes gedacht habe??