Hallo zusammen,
Nach neun Monaten im Land fällt einem auf, dass man irgendwie noch einen Haufen Sachen machen wollte, nur man hatte dafür immer ja noch sooooo lange Zeit und hat sich nicht drum gekümmert. Deswegen gibt es neuerdings eine Liste für diese Dinge, die ich in meinen letzten drei Wochen (!!!) hier noch erledigen will.
Einen dieser Listenpunkte habe ich heute in Form eines gemütlichen Sonntagsspazierganges abgearbeitet. Ganz bei mir in der Nähe gibt es einen großen Schrein, an dem ich jeden morgen vorbei fahre und der so toll und wichtig ist, dass er sogar einen eigenen Wikipedia-Artikel hat. Na dann muss das ja gut sein, dachte ich mir und bin hin.
Genau genommen handelt es sich bei Kashii-gu um eine ganze Anlage von Schreinen, deswegen gibt’s ganz viele Fotos auch von kleinen Schreinen.
Am Eingang sieht man schon, dass die gesamte Anlage ziemlich grün ist.
Direkt vorne mitten im Teich, der einen begrüßt, gibt es dann auch schon das erste kleinen Schreinchen.
Nach dem Haupttor links geht’s weiter.
Ich hab nur bei einem der kleinen Schreine erkennen können wofür die sind, nämlich bei diesem:
Der Linke ist definitiv ein Inari-Schrein, also für den Fuchsgott. Da stehen auch ganz viele kleine niedliche Porzellanfüchse davor. Der rechte ist laut Infotafel dem Hühnergott geweiht. Glaube ich. Auf jeden Fall interessant, dass sie so nebeneinander stehen.
Ich persönlich finde ja, dass Schreine irgendwann alle ziemlich ähnlich aussehen. Viel mehr fasziniert hat mich die Parkanlage auf dem Schreingelände und insbesondere zwei Bäume:
Dieser hier ist ziemlich groß aber mittlerweile im Stamm hohl. Die Öffnung ist so groß, dass ich mich da locker hätte reinstellen können. Dass der noch steht…..
Noch eindrucksvoller finde ich aber dieses wunderschöne Exemplar:
Dahinter gings dann zum Hauptschrein hoch – neben dem Eingang stand dieser Geselle:
Ich fand ja besonders interessant, dass er dem Besucher den Rücken zukehrt.
Dann kam der Hauptschrein. Aus irgendeinem Grund hat meine Kamera aber das Bild davon verschluckt…. Doof das.
Hinter dem Hauptschrein gab es noch eine Anlage, von der ich zwar erstmal nicht verstanden habe, was es ist, aber egal. Hin.
Erstmal muss man vom Tempelgelände wieder runter, durch ein Wohngebiet:
Dann am zweiten Reisfeld rechts.
Und dann, tadaa:
Kurz vor diesem kleinen Gelände gab es eine Infotafel, die auch auf englisch dem Besucher erklärt hat, dass es sich hierbei um eine Quelle handelt. Dem Wasser wird nachgesagt, dass es unsterblich machen soll, weil der erste Erbauer angeblich 300 Jahre alt geworden sein soll. Logik? Egal. Der nette Herr, der hier im Bild ganz hinten kniet hat mich dann auch prompt gefragt, ob ich einen Schluck möchte. Ganz verdutzt habe ich bejaht und nachdem er mir erklärt hatte, wie ich den Becher zu reinigen habe, habe ich eine ordentliche Tasse voll Wasser bekommen. Bei den gefühlten 30° Temperatur und 210% Luftfeuchtigkeit, die herrschten, war ich dafür sehr dankbar. Ich bezweifle zwar, dass ich jetzt unsterblich bin, aber gut getan hat’s auf jeden Fall. Und das Vermeiden von Dehydrierung ist ja irgendwie zumindest auch eine lebensverlängernde Maßnahme :]
Zurück zur Hauptanlage gab es noch eine Steinanordnung von der ich mich nicht sicher bin, wofür sie ist:
In jedem Fall stand ich aber davor und dachte mir „Wenn ich das alles irgendwann problemlos lesen und verstehen kann, DANN werde ich die Frage ‚Können Sie japanisch?‘ endlich ohne zu zögern mit ‚Ja, kann ich!‘ beantworten können.“.
Neben dieser Steinkonstellation im hinteren Teil des Geländes gab es noch eine kleine Teichanlage, von dem aus man über einen Trampelpfad zu einem weiteren kleinen Schrein raufsteigen konnte. Diverse Schilder weisen drauf hin, dass man seinen Müll gefälligst selbst mit nach Hause nehmen soll und die Tiere im Teich nicht anfassen soll, auch wenn sie zu einem hin kommen….
Über den Matschpfad hoch, der kleine Schrein:
Das war dann aber auch der letzte. Zurück zum Eingang habe ich mich in die Pausenhalle gesetzt, wo es immer diese netten Tatamibänke gibt, Getränkeautomaten und eine freundliche ältere Dame, die ahnungslosen Ausländern sagt, dass man die Fächer in der Kiste gerne benutzen darf 😀 Mir Luft zufächelnd habe ich dann eine Weile den Imagefilm des Schreins angeschaut, der auf einem kleinen Bildschirm in Dauerschleife lief.
Hat jemand mitgezählt? Ich glaube insgesamt waren es sieben Schreine, die ich gesehen habe. Nochmal ein schneller Blick auf die Übersichtstafel – japp, im großen und ganzen war’s das.
Also jetzt nochmal wacker durch den (eisgekühlten….) Supermarkt und dann nach Hause lernen. In exakt zwei Wochen (12:30 Uhr JST) ist Prüfung!
Ein neuer Blog Beitrag! Yeah :))) Und soooo viele Fotos, was’n da los?^^ Auf jeden Fall unglaublich cool 🙂 Freu mich schon sehr auf den Fotoabend wenn du zurück bist!
Besonders imponiert mir das Haus, dass nur unwesentlich größer ist als das Auto davor. Der Traum eines jeden Junggesellen. 🙂
Ja, das hat mich auch so sehr fasziniert, deswegen habe ich ein Foto machen müssen :]
Ich kann mich Sam nur anschließen: endlich ein neuer blog-Eintrag.
Schöne Fotos.
Vielleicht vor Deiner Abreise noch mehr?????
So als letzte Eindrücke???
Die Fotos sind total schön! Ich war etwas überrascht, als ich oben gelesen hab, dass es nur noch drei Wochen sind. Deswegen genieß die restliche Zeit auf jeden Fall noch und mach noch ganz viele Fotos!
Sonntagsspaziergang, das ist eine schöne und gemütliche idde, auch wenn Du ab un zu einen Fächer nutzen musst. Mir gefällt auch das Foto von dem kleinen Haus, aber auch, dass Du jetzt 300 Jahre alt wirst:-), dem Wasser sei dank.
Du kannst ja mal bei Gelegenheit erzählen, wie Du das Trinkgefäß hast reinigen müssen.
Mach in der verbleibenden Zeit noch viele Sachen die Dir wichtig sind, aber lass auch unbedingt Sachen übrig, dann gibt es immer och einen Grund nochmals dorthin zu fahren.
Ich halte das an Orten die ich besuche – Egal ob kurz oder lang – immer so.
Bin mal gespannt, was Dir und uns der nächste Sonntag (schon morgen) bringt.
Viele Grüße
Peter