Lieber 兄,
Du hattest ja neulich mal nach Avispa Fukuoka gefragt. Ein Spiel von denen habe ich zwar immer noch nicht gesehen, aber „begegnet“ bin ich ihnen kurz nach deiner Anfrage doch: Im Hakozaki-Schrein. Das ist mithin der älteste Schrein auf Kyushu oder in Japan oder wasweißich und wie in jedem ordentlichen Schrein können Gläubige dort kleine Holztafeln erstehen, um ihre Wünsche zu notieren. Diese sind ja in der Regel recht mundan und reichen von „Lass mich die große Liebe finden“ bis zu „Ich möchte meinen Führerscheintest bestehen“. Die Holztafeln hängen öffentlich aus, es kann also jeder nachlesen; das ist recht interessant und durchaus nicht unüblich.
Sportvereine machen offensichtlich auch keine Ausnahme in dieser Praxis und bitten am Anfang der Saison standesgemäß um gute Ergebnisse. Das ist dann ETWAS größer als die Standardholztafel und sieht so aus:
Die anderen „Großen“ haben sich selbstverständlich auch nicht lumpen lassen
Als wir den Schrein besucht haben, lief auch noch 七五三 (Shichi-go-san = Sieben-fünf-drei) auf Hochtouren. Da besuchen drei- und fünfjährige Mädchen, sowie sieben- und fünfjährige Jungs den Schrein und beten. Alle in Kimonos. Zum knuddeln niedlich. Aus irgendeinem Grund habe ich vergessen, von den kurzen Fotos zu machen… Auch kleine Kinder haben schließlich bereits Persönlichkeitsrechte^^ Dafür habe ich deinem Sohn aber einen zum Geburtsjahr passenden Glückbringer gekauft. Sollte ich jemals vor ihm sitzen, anstarren und sagen „Du bist ein Pferd, du bist ein Pferd, du bist ein Pferd, bei Osiris und bei Isis du bist ein Pferd…“, kann niemand behaupten, ich würde lügen^^
Im Anschluss an den Schreinbesuch dann noch der Einwurf zum Thema Garten, das ja hier im Blog beliebt ist: In unmittelbarer Nachbarschaft zum Schrein gibt es einen kleinen botanischen Garten, in dem man für 100 Yen spazieren und entspannen kann, sowie lauter neue Pflanzen und ihre Namen lernen kann. Neben der Kasse gab es auch einen Tisch, auf dem Blumenzwiebeln zum kostenlosen mitnehmen standen. In einem Anfall von Selbsterkenntnis habe ich darauf verzichtet. Man muss die armen Dinger ja nicht unnötig zu einem elenden Ende verurteilen….
Na super 妹…. die ersten Worte meines Sohnes werden also sein: Du bist eine Schlange, du bist eine Schlange…..
So hab mir gleich mal zu Übungszwecken das Foto mit den Blumenzwiebeln warm weg gespeichert. ^^
Und für alle Leser die noch etwas mehr über den Schrein erfahren möchten:
https://de.wikipedia.org/wiki/Hakozaki-gū
Fukuoka hat übrigens auch einen Chokusaisha (leider im 10Jares-Rythmus): https://de.wikipedia.org/wiki/Kashii-gū
Also markier dir mal den 03.01. liebe 妹 für das Tamaseseri. 😉
Das mit der Schlange kann er schonmal an seinem Onkel üben solange ich außer Landes bin 🙂
Ob das jetzt unter dem Stichwort „Verehrung“ hier hin gehört oder unter den Artikel von Tokyo… Ich habe hin und her überlegt und schreib es hier, weil das der aktuellere Eintrag ist:
Ich habe heute in unserer Zeitung gelesen, dass es eine Legende zum Stichwort Hundetreue in Japan gibt. Es geht um Hachiko. er soll 1924 sein Herrchen jeden Tag von der Tokyoter U-Bahnhof Shibuya abgeholt haben und nach dem Tod des Herrchens 1925 kam der Hund weiter jeden Tag zum Bahnhof, zehn Jahre lang bis auch er starb. In Japan gilt Hachiko als Inbegriff der Treue und ihm wurde ein Denkmal in Bronze an dem Bahnhof gesetzt.
Mich intessiert, ob diese Legende bekannt ist.
Kannst Du eventuell ein Foto von diesem Denkmal machen, wenn Du noch mal in Tokyo bist?
Hi Mama,
Die Geschichte von Hachiko ist in Japan bekannt und beliebt. Ich bin mir nicht sicher, ob ich in Tokyo dort vorbei komme, aber wenn, kann ich gerne ein Foto machen. Falls das nicht klappt oder du nicht warten magst, gibt es ja auch noch Wikipedia:
Hachiko Foto