Dieter schrieb als Kommentar auf meinen letzten Eintrag:
Hallo Claudia,
bei uns hier gab es heute morgen ein virtuelles Erdbeben der Stärke 20! Wir haben, als wir von dem Erdbeben in den Nachrichten hörten, schon Angst, dass Du in Deinem Blut unter irgendeinem Dach liegen könntest, einem herunter gestürzten. Na ja, dann hört ich von Andreas, dass Ihr per Skype verbunden wart und dass es Dir gut, was uns dann wieder beruhigt hat. Auf der Landkarte sah das schon bedrohlich aus, das Erdbeben war gerade mal 100 km von Fukuoka entfernt. Ich wünsche Euch erdbebenfreie Tage.
Viele Grüße
Dieter
Da die Antwort viele interessieren dürfte, also ein eigener Eintrag:
Lieber Dieter,
Ich kann mir vorstellen, dass das eine erschreckende Vorstellung war. Die Lage derzeit hat sich auch nicht eben verbessert, denn es gab in der Nacht ein zweites großes Beben. In Kumamoto ist die Lage nun sehr ernst, da ab heute Abend auch Regen angesagt ist, sich Erdspalten aufgetan haben und der Berg Aso, der auch vulkanische Aktivität aufweist ganz in der Nähe liegt.
Mir geht es weiterhin gut, wir befinden uns hier mehr auf den „Zuschauerrängen“ als alles andere. Ich hoffe aber sehr, dass das Beben von heute Nacht nun wirklich das Hauptbeben war und danach jetzt Ruhe einkehrt. Ich werde mich regelmäßig mit kleineren Nachrichten hier melden, damit daheim niemand wegen der Nachrichten zu sehr erschrickt.
Liebe Grüße
Claudia
Lieber Dieter, danke, dass Du so schnell nachgefragt hast,
Liebe Claudia, danke, dass Du so schnell geantwortet hast.
Ich hatte gestern von Anke zwar die Wasserstandsmeldung, dass es Dir gut geht, aber heute morgen kamen ja neue Nachrichten.
Die Idee mit dem regelmäßig melden finde ich gut.
Ansonsten genieße die gemeinsame Zeit mit Andreas.
Liebe Grüße
Peter
Dann gebe ich meine Erregungskurve auch mal hier wieder.
Wenn da ein Erdbeben der Stärke 6,x rummst gehe ich naiv davon aus, okay, das war’s. Claudia hatte ihr Erlebnis bei 4,x und nix passiert mehr. Das war Freitagabend.
Heute Morgen, Samstag, ging um 7:00 Uhr erst der Tybi, dann der Radiowecker. Als ERSTE Meldung der 7:00 Uhr Nachrichten kam „Ein Erbeben der Stärke 7,2 hat die japanische Insel Kyushu erschüttert. Bisher gibt es 19 Tote und mehrere tausend verletzte. In der Region wurde der Notstand ausgerufen.“ Nächste Meldung….. sonst nichts. Keine Ortsangabe, keine betroffenen Städte. Ich. War. Auf. 180².
In meinem- Tohoku-Erdbeben geschulten- Kopf spielte sich folgendes ab: Das Beben in Claudias Bericht war also „nur“ ein Vorbeben. Ups, „Vorbeben“ in der Stärke endeten das letzte Mal in einem Erdbeben der Stärke 9,0 120 km vor der Küste und einem geplatzten Atomkraftwerk und 7,2 plättet in Italien regelmäßig ganze Bergdörfer und Regionen. Fukuoka liegt ja etwa 100km von Kumamoto.
Also erst mal panisch SMS an Claudia. Keine Antwort per SMS, okay, das bedeutet noch nix, aus Gründen. Erstmal Frühstück vorbereiten und auf 8:00 Uhr warten. 8:00 Uhr kommt (wie zu jeder vollen Stunde) „Newsline“ auf NHK World, dem englischsprachigen Programm von NHK (Nippon Hoso Kai – Japanische Rundfunkgesellschaft). Aus organisatorischen Gründen machte ich den Fernseher um etwa viertel vor 8 an und statt irgendwelcher bunten „Kulturprogramme“ in denen es in 8 von 10 Fällen um Essen geht, sprang mir eine Simultanübersetzung des Livebroadcasts von NHK Japan zum Kumamoto Erdbeben ins Gesicht. Schleeeechtes Omen.
Zum Glück ist das Fernsehen in Japan sehr gut im erklären von Erdbeben. 5 Minuten nach irgendwelchen abrutschenden Berghängen, unterspülten Straßen und kollabierten Häusern kam eine Karte zum Erdbeben. Ich liebe Karten. Karten geben Orientierung. Und das war eine gute Karte. Dort war dargestellt, wo das Erdbeben welche Stärke hatte und die generelle Schadenswirkung und ohne genaue Kenntnis der Topografie von Kyushu war mir sofort klar, dass zwei Bergmassive nördlich von Kumamoto scheinbar den Norden der Insel ziemlich gut vor allem beschützt hatte. DAS war das erste Mal, dass ich mich etwas beruhigte.
Endgültig kühlten mich dann die regulären 8:00 Uhr Nachrichten ab in denen ein Überblick über die Betroffene Region gegeben wurde. Fukuoka wurde noch nicht mal als Präfektur erwähnt oder gezeigt. (Für alle die es nicht wissen: Kumamoto liegt südlich der Präfektur Fukuoka und die Stadt Fukuoka liegt im Norden der Präfektur.) Alles cool, alles easy. Eine Übersicht über die bisherigen Nachbeben die zusehends schwächer wurden/werden, machte alle noch entspannter. Zur Sicherheit nochmal skype und blog checken, beruhigte SMS an meine Schwester und ab in den Samstagsausflug mit der Familie.
Sidenote: Hm, Andreas landet in Kyushu und es wackelt die Erde. Zufall? Wir waren uns am Frühstückstisch einig: Neeeein…. *verschwörerisch umblick*
Wikipedia hat auch schon einen Eintrag zum Beben. Der Englische ist naturgemäß besser als der Deutsche.
Haltet die Ohren steif,
お兄さん
Ich war in Holland und hatte nur am Rande mitgekriegt, dass es doch etwas ernster ist…also…halt die Ohren steif!
So, dann melde ich mich auch mal zu Wort. Ich habe am 15.04. mit Claudia knapp 90 Minuten geskypt. Vorher hatte ich erst in ihrem Blogeintrag davon gelesen, dass es ein Erdbeben in Japan gegeben hat. Da war ich doch froh, sie unversehrt zu sehen. Beim Skypen war Alles ruhig, aber Claudia berichtete, dass es bereits kleinere Nachbeben gegeben habe und sie sich die App für Erdbebenwarnung aufs Handy geladen habe, wie das jeder Japaner auch mache. Sie hat mir sehr genau erklärt, wo genau das Erdbeben war und wo sie sich befindet bzw. mit Andreas befinden wird, wenn sie die zweite Rundreise durch Japan machen.
Dadurch hatte ich wegen des zweiten Erdbebens keine Angst um Claudia.
Ich hoffe, dass den Beiden nichts passieren wird. Und dass es das war mit den Erdbeben in Japan.
Noch mehr Katastrophennachrichten brauche ich in diesem Jahr nicht mehr.
Ich wünsche euch Beiden einen tollen Urlaub.