Japaner und Hasen

Lieber Peter,

Wie auch einige andere hier hast du mich ganz treffend darauf hingewiesen, dass Japaner und Hasen doch eigentlich eine gute Mischung sind. In der Tat muss ich sagen, dass Hasen hier immer gehen. Auf Geschirr, Essbesteck, Süßigkeiten, in der Werbung – vollkommen egal.
Als Trugschluss erwies sich aber bisher der Gedanke, dass Japaner deswegen doch mit Ostern ähnlich wie mit Weihnachten eigentlich total glücklich sein müssen. Bunte Schokoeier gehen schließlich auch immer. Bisher interessiert das die Japaner nicht die Bohne. Kann ich auch ganz gut nachvollziehen, denn erstens gibt’s ja Kirschblüten und außerdem gibt es zu der Zeit Kirschblüten.
Nein, kein Tippfehler.
Das ist hier das Event überhaupt. Die Hasen würden zwischen den ganzen blauen Plastikplanen auch nur Angst kriegen.
Ist aber auch nunmal einfach hübsch anzusehen, da gibt’s nix:
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Da ich ja nun aber nicht hier sondern anderswo sozialisiert wurde, hatten deine Osterfotos per Mail auf mich aber unmittelbare und schwerwiegende Wirkung:
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Deine Fotos kamen bei mir abends um 19:00 Uhr an und ich hab sie gesehen, als ich gegen 21 Uhr ins Bett wollte. Aber dann. Der Gedanke. Oh Gott! Ich hab KEINE OSTEREIER!!!!!!!!!!!!
Also bin ich schnell nochmal runter, hab meine Gastmama nach sechs Eiern gefragt und die gekocht. Sie war ein bisschen verwirrt. Dann hab ich nach Buntstiften gefragt. Die Verwirrung wuchs. Das Endergebnis seht ihr oben. Jedes Familienmitglied hat ein Osterei mit personalisiertem Motiv bekommen und selbst hab ich mir auch eins gegönnt. Klassisch auf der einen Seite mit einem Hasen, der im Gras neben seinem Eierhaufen sitzt – unförmiges Küken inklusive – und auf der anderen Seite einen blühenden Kirschbaum. Ein Japanosterei.
Die Gastmama hat sich dann am nächsten Tag auch voll gefreut und begeistert fotografiert, gegessen wurden sie aber erst ein oder zwei Tage später weil sich keiner so richtig sicher war, wann man die jetzt essen darf, ob man da bis abends warten muss und wann genau ist eigentlich nochmal dieses Ostern? Und das, obwohl ich schriftliche Anweisungen hinterlassen hatte xD Naja, man kann nicht alles haben. Mein Herz war auf jeden Fall erleichtert durch die Wiederbelebung einer lieben alten Tradition und das Heimweh dadurch entsprechend für den Abend gelindert.

Vielen Dank dafür :]
Claudia

P.S.: Wer zu den Motiven grübelt: Miku (15,w) mag Snoopy, Komei (13,m) ist im Tischtennisclub, Gen-chan (8 neuerdings 9,m) ist völlig vernarrt in diese überlaute rote Monsterkatze, Gastpapa mag die Softbank Hawks und für Gastmama gabs einen Kirschbaum, weil gleichzeitig damit, dass mir die Ideen ausgingen, gehen Kirschbäume einfach immer in Japan. Wie Hasen halt. Nur nicht gemeinsam.

1 thoughts on “Japaner und Hasen

  1. Sam 5. April 2016 at 20:23

    OH wie cool!!! Ich liebe die Kirschblüten und die Japan-Eier und die Kirschblüten 😉
    Wusste deine Gastfamilie denn was Ostern ist? Wir haben hier ja nur den Hefezopf geschafft und sind dann nicht mehr zu den Eiern gekommen, ups.
    Wie war denn das Kirschblütenfest? Gibts da auch noch was anderes als Kirschblüten? In Schwerte gibts in zwei Wochen übrigens auch wieder Kirschblütenfest, wir werdens zwar leider nicht hinschaffen, aber jedesmal wenn ich die Werbung sehe, denke ich an dich und dein „Original“ Kbf 🙂
    Alles Liebe Sam
    P.S: Das waren jetzt ganz schön viele Blüten

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