Liebe zukünftige GenkiJACS-Schülerin,
Mal wieder was zum Thema Schule.
Nachdem ich heute mal wieder einen kleinen Test über die Grammatik der letzten drei Wochen hatte, läuft es in der Schule mitterweile recht ruhig und routiniert ab. Fünf Wochen sind dann doch so langsam mal genug, um das didaktische Konzept, nach dem gearbeitet wird, zu verstehen und den Ablauf ein wenig voraussehen zu können. Die Anzahl der in kurzer Zeit gelernten Wörter und Zeichen in meinem Kopf häuft sich – mittlerweile mache ich mir eher Gedanken darum, wie ich das alles in mein Langzeitgedächtnis bekomme.
Durch die Routine den Vormittag über bleibt natürlich mehr Zeit am Nachmittag, um Dinge zu tun. Vorzugsweise mit meinen lieben Mitschülern, gerne mit leckerem Essen involviert. Damit ihr einen etwas besseren Eindruck von den Aktivitäten bekommt, die von der Schule selbst angeboten werden, gibt es heute also einen kleinen Überblick:
Mittwoch: Language Exchange mit dem Journeys English Studio
Journeys ist eine Sprachschule, die Englischunterricht für Japaner bietet und die Räumlichkeiten unserer Japanischschule nutzt. Das gibt den Schülern beider Institutionen die Möglichkeit, sich kennen zu lernen, auszutauschen und natürlich die neuen Sprachkenntnisse zu nutzen. Manchmal geben die Betreuer bestimmt thematische Anreize oder es gibt zum Beispiel sehr lustige Kartenspiele, mit denen man Englisch üben kann, während man MauMau spielt. Ich habe dort schon viele nette Leute kennen gelernt und schon einen Besuch im Izakaya (Einer Art gehobener Kneipe) abgestaubt. Man kann also Kontakte knüpfen, an die man sonst so nicht drankäme. Oder Japanern erklären, wie das deutsche Adresssystem funktioniert. Definitiv hoher Spaßfaktor :]
Ein ähnlich aufgebautes Angebot gibt es nochmal am Samstagnachmittag. Bisher habe ich das noch nicht in Anspruch genommen, aber von dem, was mit andere Mitschüler so erzählt haben, macht es da genauso viel Spaß wie mittwochs.
Donnerstag: Movies!
Donnerstag um 16:00 Uhr wird das Licht in der Lounge gedämpft, Popcorn in der Mikrowelle aufgepoppt (Achtung! Ausschließlich salzig…) und ein japanischer Film gezeigt. Zum Glück für alle beteiligten mit englischen Untertiteln. Bisher hatten wir zwei SEHR schräge Filme über einen Anzug, der Menschen gutaussehend macht und einen Popsänger, der aus Versehen Frontmann einer Metal-Band wird, dann einen Film aus der Lupin III.-Reihe (Anime) und letzte und diese Woche ist die Live-Action-Verfilmung des Mangas „Death Note“ dran. Es geht also ziemlich quer Beet. Seit drei Wochen weiß ich auch, dass ab 19:00 Uhr dann das oben bereits vorgestellte Englischstudio Journeys einen Film anbietet: Englisch mit englischen Untertiteln. Bisher habe ich „Beetlejuice“ und „V wie Vendetta“ (letzteres am 5. November) miterlebt, morgen gibt es „Ich, einfach unverbesserlich“. Da die letzten beiden Filme für die japanischen Kollegen doch etwas schräg/schwer zu verstehen waren, bin ich gespannt, wie die Reaktionen auf die leichte Kost in dieser Woche sind.
Freitag: Party!
Etwa alle zwei Wochen wird ein Restaurantbesuch organisiert, der Genki-Schüler und Japaner zusammenbringt. Dabei kann leckeres japanisches Essen essen und nette Leute kennen lernen. Eine ideale Mischung also. Die Party von letztem Freitag hat dazu geführt, dass ich an diesem Dienstag endlich mal wieder Backen konnte. Fotos und Eindrücke davon dann in einem späteren Eintrag :] Der Besuch der Parties ist zwar kostenpflichtig, da die Restaurants das ja nicht für umsonst machen, aber die Teilnahme lohnt sich in jedem Fall!
Mittwoch oder Freitag: Conversational Japanese with Manga
Ein Universitätsstudent aus Fukuoka organisiert diese einstündige Veranstaltungen einmal pro Woche dann, wenn sein Stundenplan es zulässt. Zwischen drei und sechs japanische Uni-Studenten lesen zusammen mit drei bis zehn Genki-Schülern Auszüge aus verschiedensten Manga. Der Sinn der Sache besteht vordergründig darin, die weniger formellen Sprachstile besser kennen zu lernen, da diese in Manga wesentlich häufiger und umfangreicher genutzt werden, als in unserem Lehrbuch. Bisher haben wir Slam Dunk, Attack on Titan und Death Note in Auszügen gelesen. Der Vorteil für mich ist, dass ich mal wieder Ideen bekomme, was für Manga in lesen könnte ;] Außerdem macht es ziemlich viel Spaß sich erklären zu lassen, warum das Zittern einer Person im japanischen mit „Puro puro“ umschrieben wird.
Montag, Dienstag, Sonntag: ???
Das Angebot der Aktivitäten in der Schule ist ehrlich gesagt so umfangreich, dass man an den anderen Tagen auch einfach mal froh ist, früher nach Hause zu gehen, mit der Gastfamilie was machen zu können oder eigene Ideen für Aktivitäten mit Mitschülern umzusetzen. In jedem Fall kann ich nur sagen: Wem hier langweilig wird, dem kann ich auch nicht mehr helfen ;]
Hallo Claudia,
der Aufzug, der Menschen gutaussehend macht, weißt Du, wer den herstellt. Wäre das nicht eine tolle Ergänzung zum barrierefreien Wohnen? Oder hat der Film ein schlimmes Ende genommen?
Bin gespannt
Peter
Der Hersteller war im Film der Vater des Mädchens, dass den Typen bekommen hat, nachdem sie sich selbst in einen Anzug gesteckt hatte, der sie schlechter als sonst hat aussehen lassen. Insofern hat der Film kein schlimmes Ende genommen, aber doch ein arg vorhersehbares, was ich schade fand, da ich dachte, dass mehr Potential in der Idee steckt.