Liebe Sam,
Als ich am 19.10. in Tokyo beim DAAD eingeladen war, gab es abends die Veranstaltung „Butterbrot und Bier“. Wenn ich das richtig verstanden habe, gibt es dort in regelmäßigen Abständen Vorträge, eine Möglichkeit, Menschen die aus irgendeinem Grund mit Deutschland verbunden sind und eben Butterbrot und Bier bzw. nach den Vorträgen Würstchen und Wein abzustauben.
War lecker, aber vor allem war es sehr interessant. Dementsprechend möchte ich dir die Fotos auch nicht länger vorenthalten:
Der erste Vortrag beschäftigte sich mit Kimono. Ein Traditionsfamilienunternehmen aus Yamagata hat in diesem Jahr einen Obi (Das ist der breite Gürtel, mit dem der Kimono geschlossen wird) entworfen, der drei Motive aus Deutschland zeigt: Die Burg Maus, Burg Drachenfels und noch einer dritten Ansicht, die ich leider vergessen habe.
Die Motive wurden auf die schwarze Seide gemalt und so platziert, dass im gebundenen Zustand zwei von ihnen sichtbar sind. Eine Ansicht vorne auf dem Bauch und eine Ansicht auf dem Rücken. Im Rahmen des Vortrages wurde die derzeitige Praktikantin des DAAD von zwei japanischen Damen fachkundig in den Kimono gewandet und zusätzlich hat der Juniorchef der besagten Firma Erläuterungen dazu gegeben, was die Damen da so treiben.
Ich, weiß, die Bildqualität ist nicht überragend, aber ich hoffe ihr bekommt trotzdem einen Eindruck von dem Ganzen. Neben der öffentlich Einkleidung wurden auch noch einige Stücke ausgestellt. Ich finde, man kann hier gut erkennen, warum der Kimono, wenn er gerade nicht getragen wird, auch gut als Raumdekoration dienen kann :]
Ich habe auch erfahren, dass ich streng genommen, keines dieser beiden Prachtstücke mehr tragen darf, denn dieser Schnitt mit den sehr langen Ärmeln ist unverheirateten Frauen vorbehalten. Wenn ich mir angucke, WIE lang diese Ärmel sind, bin ich da aber glaube ich nur begrenzt traurig drüber^^
Im nächsten Tokyo-Eintrag kannst du dann Einzelheiten zum zweiten Vortrag lesen. Das Thema: Origami!
Ich finde, dass man auf den Fotos gut erkennen kann, wie der Gürtel gebunden aussieht und so einen Kimono als Hintergrund für handgestrickte feine Oberteile… da lacht mein Strickerinnenherz :-)))
Ja, für den Winter kann ich mir so einen Kimono mit einem Lace-Tuch auch sehr gut vorstellen :]
…ach ja, weißt Du, wie teuer so ein Kimono ist? Und gibt es den Kimono immer als Set mit Gürtel oder ist der Gürtel auch einzeln zu kaufen? Und wenn ja, wie teuer ist der dann? Jaja, ich weiß – Du bist kein Ü-Ei ;-))))
Mh, also genaue Preise weiß ich bisher nicht. Aber auf jeden Fall teuer. Ein echter Seidenkimono wird wahrscheinlich mit allem Zipp und Zapp eher in den vierstelligen Euro-Bereich gehen. Alle Teile gibt es aber auf jeden Fall einzeln zu kaufen, also auch den Gürtel. Wenn ich das nächste mal an einem Laden vorbei komme, kann ich ja mal schauen.
Huhu ihr zwei!
Also auf die Schnelle finde ich Kimonos ab 80€ oder 40€, wenn ihr Kindergröße wollt. Sind dann nicht so die Wucht. Die Preisskala ist nach oben allerdings wirklich offen. 🙂
Dazu braucht man aber auch noch einen Obi (so ab 30€…bis Kleinwagen) und Geta. Geta-Sandalen liegen so bei 60-70€ was ich so spontan finden kann.
Ich mag eh Yukata am liebsten. Yukata bedeutet ich bin auf dem Weg zu, von oder sehr nah bei einem Onsen. Und das ist etwas Gutes. Foto auf Nachfrage. ^^
Kommst du mal nach Kyoto, kannst du in dem Viertel das zum Kiyomizu-dera Tempel führt auch Läden finden in denen du stundenweise einen richtig schicken Kimono anprobieren kannst. Abgesehen davon, dass das Viertel echt super für Touris ist. Du findest ALLES was das Touriherz begehrt. XD
Vermutlich gibt es solche Läden aber auch anderswo.
Hallihallo 🙂
Ich wusste gar nicht, dass ein Kimono mit diesen langen Ärmeln nur für unverheiratete Frauen ist. Sehr interessant! Für verheiratete Frauen gibt’s die dann einfach mit kürzeren Ärmeln, oder wie sieht das dann aus?
Liebe Grüße
Wenn ich das richtig verstanden habe, gehen die Ärmel dann halt nicht mehr bis zum Boden. Ich persönlich stell mir das beim tragen eh eher unpraktisch vor 🙂 die Kimono für Verheiratete, die ich bisher so gesehen habe, hatten etwa halb so lange Ärmel.