Lieber Bernhard,
Im Juli saßen wir beim Italiener und du hast gesagt, es würde dich interessieren, welche Klischees über Japaner ich bestätigen bzw. dementieren kann.
Zum Auftakt zwei Bestätigungen:
Diese High-Tech-Klos sind irre. Ich kann dir natürlich immer noch nicht sagen, ob alle Japaner so ein Ding haben oder nicht, aber meine Familie hat eins und ich konnte bereits entziffern, dass es vier verschiedene Waschfunktionen (Davon heißt eine Bidet – gibt’s in normaler Stärke und „soft“ – gar nicht so dumm, einfach beides zu kombinieren) und eine beheizte Klobrille gibt, sowie drei statt der bei uns üblichen Spülstärken beim Abdrücken. Mal schauen, was ich noch rausfinde.
Am Flughafen gab’s nur „normale“ Toiletten: Einmal so wie wir sie üblicherweise haben und einmal als Bodenversion. Quasi ein etwas vornehmes Loch. Der unangenehme Geruch öffentlicher Toiletten war auch nicht anders als zu Hause, obwohl sonst sowohl im öffentlichen wie im privaten Bereich viel mit Raumduft gearbeitet. Mal mehr mal weniger angenehm.
Soweit für’s Erste.
Gibt’s bestimmte Sachen, die dich interessieren? (Oder jemand anderen? Schreibt mir, vielleicht nehme ich euren Suchauftrag an 😉
Liebe Grüße
Claudia
Hallo Claudia,
ich freue mich, dass Du in Japan gut angekommen bist.
Und dass Du schon jetzt so begeistert bist, freut mich noch mehr!
Dein Vater und ich habe Deine neusten Einträge gelesen.
Sehr interessant!!!
Unter dem Stichwort „Klischees“ möchte ich gerne wissen, wie so ein PRIVATER japanischer Garten aussieht.
Meine Vorstellung ist, dass in Japan jeder Garten fogendermaßen gestalten ist: japanischer Ahorn, Teich und entweder eine Laterne oder einen Götterfigur und eventuell noch einen Zengarten.
Ich würde mich auch über Fotos freuen ;-))))))).
Liebe Grüße Mama
Hallo Mama,
Ich werde für dich ein paar Fotos machen :]
Haben sie auch die künstlichen Umgebungsgeräusche bei dir? In unserem Hotel gabs die nicht.
Und achte mal drauf ob du auf Autobahnraststätten auch so viele Schwalben auf den Toiletten siehst.
Bisher habe ich die noch nirgends gehört. Falls ich an eine Autobahnraststätte kommen sollte bei einem Ausflug, versuche ich dran zu denken.
Ich hätte gerne einen ausführlichen Kommentar zum ersten Erdbeben – natürlich in der Hoffnung, dass du kein starkes erleben musst.
Aber das muss irre sein!
Liebe Grüße, Kristina
お父さん und ich haben gestern in den Nachrichten gesehen, dass es ein Erdbeben südlich von Osaka gegeben hat. Für einen Erfahrungsbericht bin ich hier etwas in der falschen Gegend. Wir haben nichts mitbekommen. Die Region in der ich bin, ist eher für Taifune und Vulkanausbrüche berüchtigt. Die Taifunsaison ist aber gerade vorbei und die Vulkane sind jetzt auch nicht direkt so vor meiner Haustür. Also erfreulich unspektakulär – sorry. Vielleicht können mein Mann und ich ja was von unserer Reise im Dezember berichten^^
Im Hafengebäude von Kobe war auch so ein wahnsinns Klo. Ob man jetzt den Sound und co. unbedingt braucht ist fragwürdig, aber die beheizte Brille fänd ich im Winter bei uns auch toll 😉
Schön zu hören, dass es dir gefällt! Zum Thema Klischee: Wirst du eigentlich auf den Straßen manchmal neugierig angesehen? Das ist so ein Vorurteil über Japaner, das ich ziemlich häufig gehört habe. Also dass Ausländer häufig angesehen und beobachtet werden. Das mit den Fernsehern ist ziemlich witzig. Sowas würde hier nie zugelassen 😀
Heya,
Ja, ich habe mich bereits mit einigen anderen Schülern unterhalten, dass man als Europäer hier schnell Aufmerksamkeit erregt. Eine 172cm große Frau mit blondem Haar fällt hier schneller auf als der sprichwörtliche bunte Hund, da sie seltener ist und potentiell mehr seltsame Dinge anstellen wird als der Hund. Zum Beispiel japanisch sprechen. Ich muss allerdings dazu anmerken, dass ich beim Spaziergang durch Cuxhafen mit meiner japanischen Freundin und auch im Gespräch mit internationalen Studis in Deutschland festgestellt habe, dass es dort genauso ist. In der Regel ist es aber verwirrte Neugierde und keine Feindseligkeit, sodass man sich eigentlich ganz schnell dran gewöhnt.